Da steht er. Da, wo ein Stürmer hingehört. Es laufen die letzten Minuten in der zweiten Runde des Ü40 Deutschlandpokals. Viele der Zuschauer und ganz bestimmt auch einige der Spieler hatten sich schon innerlich auf eine Verlängerung eingestellt. Aber dann gab es diesen einen Angriff. Einen der wenigen Vorstöße, den die Blau Gelben der Spielgemeinschaft in der zweiten Abschnitt noch in die gegnerische Hälfte bringen konnten.
3:0 stand es zur Halbzeit für die Platzherren. Eine sichere Sache. Sollte man meinen. Markus Hoss hat die Sportfreunde schon früh nach feinem Solo in Führung gebracht. Dennis Siepmann erhöhte per Freistoß, der an Freund und Feind vorbeiflog, zum 2:0 und Justin Gries traf nach einem schön ausgespielten Konter mit einem überlegten Abschluss zum scheinbar vorentscheidenden 3:0. Scheinbar. Denn so sicher wie das Ergebnis zur Pause schien, so schnell ließ sich die Alt-Herren-Abteilung der SG Marburg/Beltershausen den Vorsprung wieder aus der Hand nehmen. Die Gäste vom FC Fürstenfeldbruck schafften das Comeback mit einer simplen Umstellung in der Formation. Den drei Heimtoren folgte der Ausgleich nach starker Leistung der Bayern in Hälfte zwei. Für die Marburger gab es kaum noch Entlastung. Der sicher geglaubte Sieg und die damit verbundene Teilnahme am Finalturnier der besten Ü40-Mannschaften Deutschlands rückte in weite Ferne.
Doch dann stand er da. „Sammy“ Garbeje! Kurz vorher eingewechselt machte der Stürmer nach schöner Vorarbeit von Manuel Ferber das wichtige und kaum noch für möglich gehaltene 4:3. Wenige Minuten nach dem Treffer von Garbeje pfiff der Schiedsrichter zum letzten Mal an diesem Samstag in seine Pfeife. Spieler, Anhänger und Familie der Sportfreunde fielen sich nach Abpfiff in die Arme. Kaum zu glauben, aber die Reise der „Guden Alten Herren“ aus der Universitätsstadt geht tatsächlich weiter.